NEUE PERSPEKTIVEN – Neues Nutzungskonzept für das Haus Großweidenmühle
Haus Großweidenmühle, 2023—2024
Konzeption, Beratung und Begleitung, Studien und Analysen
Das Haus Großweidenmühle bietet obdachlosen Menschen mit unterschiedlichen Anforderungen einen sicheren, sauberen, würdigen Raum, wo sie Hilfe empfangen können. Der Erfüllung dieser vielfältigen Aufgabe steht im Weg, dass sich die Rahmenbedingungen in der Obdachlosenarbeit in den letzten Jahren stark geändert haben: Es gibt immer weniger günstigen Wohnraum, weniger stationäre Angebote für psychisch kranke Menschen und zunehmend mehr alte und pflegebedürftige Obdachlose sowie Menschen ohne eigenen Wohnraum, die aus anderen EU-Ländern nach Deutschland kommen und keinen Leistungsanspruch haben. Für viele dieser Menschen sind Hilfesysteme wie Frauenhäuser, Pflegeeinrichtungen und stationäre psychische Behandlungen nicht zugänglich, somit ist für sie das Haus Großweidenmühle oft der letzte Anlaufpunkt. Das Haus Großweidenmühle wird dazu genutzt, gesellschaftliche Probleme zu lösen, die über den eigentlichen Auftrag hinausgehen, weil sich niemand anderes dieser Aufgaben annimmt.
Beauftragt durch das Amt für Existenzsicherung, steuerten wir von Oktober 2023 bis Juni 2024 einen Partizipationsprozess mit den Mitarbeitenden Haus Großweidenmühle. Dabei wollten wir kollektiv herausfinden, wo konkrete Schmerzpunkte liegen und welche Veränderungen sich diese nach sich ziehen. Daraus entstand dieses Konzeptpapier, in dem die unterschiedlichen Klient:innen beschrieben werden, welche strukturellen Anpassungen sich daraus ergeben. Daraufhin haben wir mit Benedikt Buchmüller erarbeitet, welche räumlichen Anpassungen es benötigt, um ein angemessenes Arbeits- und Wohnumfeld zu bieten.